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Unterricht mal anders – am 26. März hatten wir unsere monatliche Unterrichtseinheit in die Einsatzzentrale der Feuerwehr Hamburg verlegt. Mit 28 Kameradinnen und Kameraden nahmen wir an einer gut 3-stündigen Führung und Präsentation, mit vielen Antworten auf unsere Fragen, teil.

Zu Beginn der Veranstaltung erläuterte uns Johannes Jansen (kurz „Joe“ genannt), Ausbilder in der Feuerwehreinsatzzentrale, noch einmal die genaue Bedeutung, die Aufgaben der Rettungsleitstelle und der FEL (= Feuerwehreinsatzleitung, ein Stab für Großereignisse) sowie einzelne Funktionen, da wir mit sehr vielen neuen und jüngeren Kameradinnen und Kameraden angereist waren.

Nachdem gewisse Grundbegriffe erörtert wurden, stellte Joe das komplette Einsatzgebiet der Feuerwehr Hamburg mit seinen Nachbareinsatzgebieten Schleswig-Holstein „Nord“ und Niedersachsen „Süd“ vor, die aus geographischen Gründen zum Teil von Hamburger Einsatzkräften mitversorgt werden.

 

Im Anschluss folgten ein paar Kennzahlen von Großeinsatzlagen wie z.B. der jüngst stattgefundene G20-Gipfel mit seinen unzähligen Herausforderungen für die Feuerwehr Hamburg und das damit verbundene Personalaufkommen. Solche Ereignisse sind eine der Hauptaufgaben der FEL, die in Räumlichkeiten des BUNDES beherbergt ist und die bei Großeinsatzlagen den gesamten Stabsapparat unter einem Dach zur effektiven Koordination aller beteiligten Organisationen von Feuerwehr, Polizei, THW und vielen weiteren Hilfsorganisationen leitet.

Neben der FEL befindet sich im gleichen Gebäude natürlich die Feuerwehreinsatzzentrale bzw. Rettungsleitstelle, in der alle 112-Notrufe des Hamburger Telefonnetzes auflaufen, also aus der Stadt selbst sowie den Anrainern mit Hamburger Vorwahl, wie z.B. auch Oststeinbek, Barsbüttel, Schenefeld oder Seevetal. Die „Calltaker“, die ausschließlich für die Annahme der Notrufe zuständig sind, müssen die Meldungen also gegebenenfalls an die zuständigen Leistellen der entsprechenden Nachbarladkreise weiterleiten. Alle Hamburger Notfallmeldungen jedoch werden, wenn sie von den Calltakern – noch während des Telefonates - binnen Sekunden ins System aufgenommen worden sind, an einen „Dispatcher“ weitergegeben. Dieser – auch Disponent genannt – ist dann für die Alarmierung der benötigten Einsatzkräfte zuständig. Auch für die Kommunikation mit diesen ist er verantwortlich. Während der Dispatcher die Einsatzkräfte koordiniert, bleibt der Calltaker bei Bedarf mit dem Anrufer im Gespräch und leitet diesen bei medizinischen Notfällen telefonisch zu Erstmaßnahmen an. Interessant war, welche umfangreichen Möglichkeiten den Mitarbeitern in der Rettungsleitstelle zur Verfügung stehen, um Informationen zum Einsatzort oder den Einsatzdetails zu gewinnen bzw. die alarmierten Kräften zu unterstützen.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist zudem die zentrale Anlaufstelle für die Vermittlung von Krankenhausbetten für Schwerbrandverletzte für ganz Deutschland. Jedes Krankenhaus in Deutschland meldet seine Kapazitäten an „Brandbetten“ der Feuerwehr Hamburg per Telefon, E-Mail oder Fax (hier eine Liste an verfügbaren Spezialbetten für Brandverletzte) und von hier werden diese bei Bedarf dann bundesweit koordiniert. Schwerbrandverletzte werden dann zumeist mit Rettungshubschraubern in die nächstgelegenen Brandverletztenzentren geflogen, da hier entsprechende Fachleute und Spezialbetten in Klimakammern zur Verfügung stehen.

Im Mittelteil unseres Besuches wurde intensiv auf die Zusammenarbeit mit den insgesamt 86 Freiwilligen Feuerwehren der Hansestadt eingegangen, denn die 17 Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr (F11 bis F36) könnten das Einsatzaufkommen keinesfalls allein bewältigen. Insbesondere beim Betriebszustand „Ausnahme“, wenn witterungsbedingt in kurzer Zeit immens viele Einsätze durch Starkregen, Sturm oder Hochwasser anfallen, wird das Personal der Einsatzzentrale durch Reservekräfte aufgestockt, um der Lage Herr zu werden. Dafür werden diese Einsätze dann in einem separaten „Ausnahmeraum“ koordiniert, um die eigentliche Einsatzzentrale zu entlasten und für das Tagesgeschäft wie Feuer-, Unfall- oder Rettungsdienstnotfälle frei zu halten. Joe gab uns auch noch zahlreiche gute Tipps aus seiner Sicht an die Hand, die im „Ausnahmefall“ die Zusammenarbeit zwischen Leitstelle und Einsatzkräften „draußen“ vereinfacht.

Im Anschluss stand natürlich auch noch der Live-Besuch der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg – Notruf 112 - auf dem Programm. Wir konnten uns selbst ein Bild machen, wie die Notrufe beim Calltaker eingehen und an den Dispatcher weitergereicht werden, bis zur Alarmierung der erforderlichen Kräfte. Dies war besonders für unsere jüngeren und neuen Kameradinnen und Kameraden sehr interessant, wie schnell der Workflow einer hilfesuchenden Person durch das ausgeklügelte Abfragesystem die richtigen Einsatzkräfte erreicht.

Ganz zum Schluss spielte uns Joe noch einige Notrufmitschnitte (speziell für Schulungszwecke) vor, die es galt richtig einzuordnen, um was für einen Notruf es geht und mit welchen Schwierigkeiten die Calltaker zum Teil zu kämpfen haben. Da sind zum einen Sprach- und Verständigungsproblematiken, laute Nebengeräusche und vieles mehr zu bewältigen.

Wir haben einen umfassenden Einblick in die Arbeit unserer Einsatzzentrale mit all ihren Funktionen bekommen und bedanken uns ganz besonders bei „Joe“ Jansen für seine Vorträge und geduldigen Erläuterungen. Wir haben einiges an neuem Wissen mitgenommen!

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